Verbandsgebiet
Der Abwasserzweckverband entsorgt das Abwasser von insgesamt 17 Gemeindeteilen
der Gemeinden Euerbach (Euerbach, Obbach, Sömmersdorf), Niederwerrn (Niederwerrn,
Oberwerrn), Poppenhausen (Poppenhausen, Hain, Maibach, Kützberg, Kronungen),
Geldersheim, Dittelbrunn (Holzhausen), Oerlenbach (Oerlenbach, Eltingshausen,
Ebenhausen, Rottershausen) sowie der Conn Barracks der US-Army. Das Verbandsgebiet
erstreckt sich von der Verbandskläranlage in Geldersheim bis zur Waldsiedlung
Rottershausen im Landkreis Bad Kissingen.
Ab 01.01.2009 werden die gesamten gemeindlichen Aufgaben der Abwasserbeseitigung
auf den Abwasserzweckverband übertragen. Dieser kümmert sich
von nun an um die Entsorgung von der Grundstücksgrenze bis zur Kläranlage,
von den 157 Kilometer langen Ortskanälen, Stauraumkanälen, Regenüberlauf-
und –rückhaltebecken über den 54 Kilometer langen Hauptsammler
bis zum Klärwerk bei Geldersheim, in dem jährlich eine Million
Kubikmeter Abwasser gereinigt werden. Bisher war das örtliche Kanalnetz
im Eigentum der jeweiligen Gemeinde, die für dessen Umbau und Unterhaltung
zuständig war.
Gründung und Entwicklung
Am 16. April 1960 wurde der Abwasserverband Obere Werntalgemeinden
als Wasser- und Bodenverband gegründet. Gründungsmitglieder waren die Bundesrepublik
Deutschland und die damaligen Gemeinden Eltingshausen, Ebenhausen, Geldersheim,
Oerlenbach,
Poppenhausen, Kronungen, Oberwerrn und Niederwerrn.
In den Jahren 1962 bis 1966 erfolgte der Bau einer vollbiologischen Tropfkörperanlage
für 50.000 Einwohnergleichwerte (EW) und der Verbandskanäle.
Im Jahre 1981 erfolgte die Integration weiterer Gemeinden und Gemeindeteile
in den Verband. Die Umwandlung des Wasser- und Bodenverbandes in
einen kommunalen Abwasserzweckverband geschah im Jahre 1996.
Zum 01.01.2009 wird der Abwasserzweckverband von einem Innenverband,
der bisher nur gegenüber den Mitgliedsgemeinden wirkte, in einen
Außenverband umgewandelt, der nun alle Rechte und Pflichten übernimmt,
die bisher bei den Verbandsgemeinden lagen.
Dies sind z.B. die Betreuung und Instandhaltung der (bisher gemeindlichen) Kanalnetze
und Zuständigkeit für alle Bürger des Verbandsgebietes als direkter
Ansprechpartner in allen Angelegenheiten der Abwasserentsorgung.
Erweiterung der Verbandskläranlage
Aufgrund der Ende der 80er Jahre verschärften wasserrechtlichen Vorschriften
musste die Verbandskläranlage in den Jahren 1991 bis 1998 um die Reinigungsstufen
Phosphatfällung und Nährstoffelimination ergänzt werden. Zusammen
mit dieser Ergänzung, von der Süddeutschen Abwasserreinigungs- Ingenieur
GmbH - SAG Ulm - geplant, wurde die gesamte Kläranlage auf den neuesten
technischen Stand gebracht. Die Gesamtkosten wurden auf ca. 20 Mio. DM geschätzt.
In einem ersten Bauabschnitt wurden die Phosphatfällstation, zwei Schlammsilos
zur Zwischenlagerung von Faulschlamm und ein neues zweites Nachklärbecken
gebaut (1991 - 1993). Die Kosten für diesen Bauabschnitt betrugen rund
3,5 Mio. DM.
In dem zweiten Bauabschnitt wurden das Belebungsbecken für die Nährstoffelimination,
ein neues Labor, eine neue Schaltwarte, eine neue Werkstatt, eine erste Erweiterung
des Zulaufbauwerkes mit neuem Rechen und einem Sandklassierer, sowie neue Sozialräume
geschaffen (1993 - 1995). Die Kosten hierfür beliefen sich auf ca. 8,5
Mio. DM.
In einem dritten Bauabschnitt wurden ein neues Betriebsgebäude mit einer
Klärschlammentwässerungsanlage (SEA) und einer neuen Mittelspannungs-
und Niederspannungsverteilung, eine zweite Erweiterung der Zulaufgruppe und
eine Überschussschlammeindickung (ÜSS) erstellt. Mit der Neugestaltung
der Außenanlagen sowie der Hochwasserfreilegung der Zufahrtsstraße
wurde die Baumaßnahme
abgeschlossen (1995 - 1998). Die Kosten für den dritten Bauabschnitt betrugen
ca. 4,5 Mio. DM.
Die gesamte Baumaßnahme wurde deutlich unter der Kostenschätzung
abgewickelt. Finanziert wurde die Baumaßnahme mit ca. 7,7 Mio. DM Zuwendungen
des Freistaates Bayern, mit ca. 4,8 Mio. DM Investitionsumlage der Verbandsmitglieder
und mit ca. 4 Mio. DM Eigenmitteln (Rücklagen und Kredite).
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